Review – The Illusion of Infinitesimal – (Baskaru) 2014 – skug – AT

The Illusion of Infinitesimal on Baksaru 027 – 2014

Die Wüste von Sonora, das ist also auch die Frage: Wann hat das angefangen mit diesen Klangflächen, mit diesen ambientartigen Soundskulpturen, mit dieser Erstarrung in sphärischer Schönheit, mit diesem Zwischenreich zwischen Anspruch und Meditation? Ein absolutes Meisterinnenstück in dieser Hinsicht ist etwa die CD »The Illusion Of Infinitesimal« der Französin France Jobin, die sich vor vielen Jahren als Blues-Keyboarderin verdingte, dabei aber offenbar immer mehr in das Reich der minimalistischen Sphärik abgedriftet ist. In »The Illusion Of Infinitesimal« ist dieses Reich dahingehauchter denn je, schwebende Synthiesounds ziehen am Hörer bzw. der Hörerin vorbei wie Nebelhörner an einem esoterischen Massagesalon. Dass hier auch noch »recorded sounds« eine Rolle spielen sollen, vernimmt man mit erstarrtem Erstaunen. Oder erstaunter Erstarrung. Je nachdem. Ist das noch Kunst, fragt man sich, oder doch eher ein akustischer Meditationsausflug? In exakt dieselbe Kerbe schlagen der Texaner Will Long und der Deutsche Christoph Heemann.